Zunftereignisse 1984

Zunftereignisse 1984

Ein guter Anlaß ein Fest zu feiern und wieder zusammenzukommen bietet jedes Jahr der Zunfttag,

Strahlend schönes Winterwetter machten diesen 260. Zunfttag am 7.1.84 besonders einladend. Unser neuer Herr Pfarrer Theo Fritsch gestaltete seine erste Zunftmesse in der Pfarrkirche Schlins, die durch den Kirchenchor unter der Leitung von Dr. Gerold Amann einen schönen, feierlichen Rahmen erhielt. Leder kamen nicht alle Zunftmitglieder in den Genuß der Predigt über die Beziehung „Handwerk und Schöpfungsgeschichte“ die Pfarrer Theo gehalten hatte.

Anschließend traf man sich recht zahlreich zum Frühshoppen in der St. Loi Stube. Mit von der fröhlichen Runde war auch Pfarrer Theo, der damit bewies, dass er auf jede Art zu feiern versteht. Auch Bühel Toni kann Feste feiern wie sie fallen. Dreikönigskonzert, Frühshoppen und Zunftball unter einen Hut zu bringen, das schafft nur er. Er ist eben der „eiserne“ Toni, nicht nur von Berufs wegen.

Das nachmittägige Preisjassen war wie immer ein voller Erfolg. Der Hirschen war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Erwartung eines tollen Gabentisches (von vielen Mitgliedern und Freunden der Zunft gespendet) erfüllte sich auch dieses Jahr.

Allen voran muss der herrliche Trostpreis genannt werden. Roland Ott schuf wieder einmal ein Meisterwerk der Backkunst, eine fantasievolle Kutsche aus Schokolade und Marzipan. Erich Bernhard war der glückliche Gewinner dieses Preises. Den ersten Preis, von Zunftmeister Engelbert Ott gestiftet, trug Albert Hartmann nach Hause bzw. in die Bahnhofsstraße zum Schneidern.

Der Höhepunkt dieses stimmungsvollen Tages war natürlich der Ball im Hotel Krone, dem unsere Frauen ein glänzendes Flair gaben. Im Verlauf der zu Beginn stehenden Zunftversammlung kam dieses Jahr Tapezierermeister und Bettwarenerzeuger Ernst Jussel zu Ehren. Er hat sich in den 40 Jahren Mitgliedschaft durch seine Geselligkeit und Treue zum Verein sehr verdient gemacht und erhielt vom Zunftmeister die Ehrenurkunde. Ebenso ehrten und dankten wir Reinhold Begle, der 17 Jahre erfolgreich als Schriftführer im Zunftausschuß tätig war durch die Übergabe eines Zinntellers.

Gratulieren konnten wir auch Kurt Matt, der die Meisterprüfung als Radio- und Fernsehmechaniker abgelegt hatte. Nach der herzlichen Begrüßung und Aufnahme der neuen Zunftmitglieder (Oskar Walser, Breuß Josef, Barbara Rauch, Emmerich Burtscher, Bertram Schobesberger, Harald Erne) ging man zum gemütlicheren Teil des Abends über. So wurde für die Knöpflepartie die am „Ruaßiga Freitag“ 2.3.84 stattfinden sollte, das Motto „d’Mascha“ ausgegeben. Das Rätikonquintett sorgte für den ganzen Abend für eine Bombenstimmung und lockte sogar die schwersten Bleifüße aufs Tanzparkett.

Eine Riesengaudi war auch die Knöpflepartie im Gasthaus Löwen in Röns. Vor der Post in Schlins traf man sich, um gemeinsam nach Röns zu marschieren. Der Spruch „Je später der Abend, je bunter die Gäste“ bewahrheitete sich an diesem speziellen Abend. Kunterbunt mit jeder Art von Maschen waren alle geschmückt. Um die Stimmung bei den niedrigen Temperaturen nicht einfrieren zu lassen, dafür sorgte unser Peter Schmid mit seinem Schnapslädele, Bühel Toni mit Trommelwirbel und Pfarrer Theo mit Akkorden seiner Handorgel. Die Rönser empfingen uns dann mit einem Festwagen, damit wir den Weg ja nicht verfehlten. Beim Löwen ange= kommen musste man durch die Gott sei Dank umfangreiche „Eingangsmasche“ schlüpfen, um in den festlichen Saal zu gelangen. Die ausgezeichneten Knöpfle der Wirtin Resi wurden anschließend bei mehreren Tänzchen verdaut. Die Musikanten Quido + Co brachten viel Schwung in die Runde. Einer der Höhepunkte war die Prämierung der besten Mascha-Mäschgerle. Der 1. Preis erging an Luzia und Peter Schmid, deren Kostüme spanisches Temperament ausstrahlten.

Beim Nachhause gehen zu später Stunde und bei Schneetreiben kamen Sekt, Bier und Wein erst recht zur Wirkung.

Als weiteres erfreuliches Ereignis möchte ich die Staatswappenverleihung durch den Handelsminister an die Fa. Erne nennen. Sie ist ein Beweis, für eine durch Tüchtigkeit und Fleiß geführten Aufstieg vom einfachen Handwerksbetrieb zu einer weltanerkannten Firma.

 

Schlins im Dezember 1984

Der Archivar

Burkhard Mähr